Fernstudium: Klausurzulassung erreicht.

Long time no see…

Ich bin ein fürchterlicher Blog-/Tagebuchschreiber geworden, dabei habe ich den Kopf voll mit Zeugs das raus in die Welt will…

Aktuell stecke ich mitten im 1. offiziellen Semester meines Wirtschaftswissenschaften-Studiums, bekomme graue Haare von Mathe, verzweifle an Statistik und versuche, mich zu strukturieren und für Selbstdisziplin zu sorgen, was mir beides nur eher leidlich gelingt. Zum Semesterstart hatte ich mir vorgenommen, neben dem Modul „Einführung in die Wirtschaftsmathematik und Statistik“ das Modul „Externes Rechnungswesen“ zu bearbeiten und eventuell den einen oder anderen Blick in das Modul „Investition & Finanzierung“ zu werfen.
Tja, wer mich kennt weiß wie das mit mir und Plänen so ist – sie gehen nie auf. Nach einem Blick in die Klausurtermine habe ich beschlossen, das mit dem Rechnungswesen eher nebenbei zu machen und mich auf die zwei anderen Module zu stürzen – es reicht ja schließlich, wenn man sich eine Urlaubswoche mit Klausuren versaut. Um überhaupt an einer Klausur teilnehmen zu können, muss man so genannte Einsendeaufgaben (EA) bearbeiten und mindestens die Hälfte davon bestehen. Bedeutet in meinem Fall: je eine EA mit Mathe bzw. Statistik für das eine Modul und je eine für Investition bzw. Finanzierung. In Rechnungswesen gibt es vier EA. Als ich einen ersten Blick darauf warf, war in jedem Fall klar, dass das kein Spaziergang wird. Zumindest nicht für ein unterdurchschnittliches Mathetalent wie mich. Aber Aufgeben war keine Option, jedenfalls nicht in der zweiten Woche des Semesters, also setzte ich mich an die Unterlagen, besuchte Mentoriate und redete mir ein, dass ich das „schon irgendwie“ hinkriege.

Für die Einsendeaufgaben gibt es Deadlines und die für mich wichtige war: vorgestern. Letzte Woche habe ich mich mit Vollgas durch die Statistik-Mentoriate auf Youtube gequält (es waren 8 mit einer länge von je etwa 3 Stunden) und, ehrlich gesagt, Statistik und ich werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr. Nebenbei wurde fleißig in den zugehörigen WhatsApp-Gruppen diskutiert und sich Mut zugesprochen und Samstag war der Tag, an dem ich endgültig keine Lust mehr hatte. Ich hatte zu jeder Aufgabe eine Lösung und der Gedanke „was ich jetzt nicht kann, kann ich bis Montag auch nicht“ hatte sich so festgesetzt, dass ich todesmutig auf „Abgeben“ klickte und dem Schicksal seinen Lauf ließ.
Die ganze Anspannung, von der ich nicht gewusst hatte, dass sie da war (denn der Gedanke: fürs Bestehen wirds reichen war omnipräsent), fiel von mir ab und ich lehnte mich erstmal zurück.

Gestern – also nicht mal 12 Stunden nach Abgabeschluss – waren die Ergebnisse bereits draußen und ich warf einen Blick auf meine Ergebnisse:
1. EA: Mathe – 73% (wäre die Note 2,7)
2. EA: Statistik – 67,1 % (3,0)

1. EA: Investition: 86 % (1,7)
2. EA: Finanzierung: 91% (1,3)

Und für das nebenbei gemachte Modul externes Rechnungswesen:
1. EA: Multiple Choice 88,3% (1,7) (dafür hab ich gelernt)
2. EA: Multiple Choice 71,6 % (2,7) (die hab ich mit Lebenserfahrung und solidem Halbwissen „geraten“)

Damit habe ich in allen drei Modulen die Vorraussetzung für die Prüfungszulassung erfüllt, ich könnte mich jetzt also hinsetzen und sagen: „ach komm, ReWe schreib ich dann auch noch mit, zum Bestehen wird’s reichen“. Aber ich bleibe bei zwei Klausuren. Denn wenn ich mit Halbwissen schon (für mich) passable Ergebnisse erzielen kann, wie sieht das dann aus, wenn ich dafür vorher lerne? Eben.

Die nächsten 9 Wochen bis zur Klausur ist also Vorbereitung angesagt. Wissenslücken füllen, alte Klausuren durchrechnen, Formeln auswendig lernen. Drölfzigtausend Karteikarten vollschreiben und – am wichtigsten – nicht aufgeben.