Der erste Monat des Jahres ist vorbei. Zeit zurückzuschauen.
Der Januar ist für mich der längste Monat des Jahres, zumindest gefühlt, denn tatsächlich hat er ja auch 31 Tage, genau wie sechs weitere Monate auch. Aber es ist immer noch lange dunkel, was sich besonders bemerkbar macht wenn die Weihnachtsbeleuchtung aus Fenstern und Vorgärten verschwindet. Bevor es zur Arbeit geht ist es dunkel, wenn man Feierabend hat ist es dunkel – es ist irgendwie einfach immer dunkel.
Bei uns ist der Weihnachtsbaum in diesem Jahr schon am zweiten Januarwochenende rausgeflogen (letztes Jahr stand er bis Ende Januar), denn er sah einfach nicht mehr schön aus, die restliche Festbeleuchtung hängt noch, wandert jedoch in dieser Woche in die Kisten und zurück auf den Dachboden.
Der Januar hat Veränderungen mit sich gebracht. Mein Vorsatz, mein Geld in nicht allzu ferner Zukunft mit nur einem Job zu verdienen, kommt der Umsetzung ein Stück näher. Ab März habe ich einen 32h-Job in einer Steuerkanzlei und muss dafür meinem Job im Restaurand Adieu sagen, was auf der einen Seite natürlich traurig ist, weil ich die Kollegen sehr mag und auch gerne dort gearbeitet habe, auf der anderen Seite ist natürlich die Aussicht auf feste Arbeitszeiten und freie Wochenenden etwas, das langfristige Planungssicherheit mit sich bringt und somit einen Stressfaktor ausschließt. Abgesehen von der Zeit, die nun für Familie und Freunde wieder einplanbar ist.
Im Februar geht es für den Job auf ein 4tägiges Seminar nach Hamburg, worauf ich mich aus mehreren Gründen sehr freue. Zum einen lerne ich gerne und für mich als Quereinsteiger ist es nicht so leicht, mich mit der Software zurechtzufinden, mit der in der Kanzlei gearbeitet wird. Zum anderen bin ich gerne unterwegs, ich mag Hamburg und nach bzw. vor einem Seminartag, der von 9-16 Uhr dauert, ist noch ausreichend Zeit, die Stadt weiter zu erkunden, für den Halbmarathon zu trainieren oder in Ruhe einen überteuerten Kaffee zu trinken.
Im Januar habe ich angefangen, in jeder Woche Essen für die Tage vorzubereiten, die ich im Büro bin. Man sollte ja meinen, dass man nach Feierabend noch voller Elan ist wenn man den ganzen Tag „nur rumgesessen“ hat, aber der Kopf ist doch ganz schön gefordert und möchte sich abends nicht auch noch um die Frage „was soll ich kochen?“ kümmern, sondern sich lieber etwas aus dem Kühlschrank holen, in der Mikrowelle aufwärmen und essen. Ich habe 4 neue Rezepte probiert, zwei waren richtig lecker, eins okay und eins muss ich nicht unbedingt wieder machen. Aktuell arbeite ich daran, den Gefrierschrank zumindest ansatzweise leer zu bekommen damit dort Platz für vorbereitete Mahlzeiten geschaffen wird.
Aktuell stehe ich nicht um 5 Uhr sondern schon um halb 5 auf, allerdings eher unfreiwillig weil meine innere Uhr, wahlweise mein schmerzender Rücken, mich dann aus dem Bett schmeißt. Ich starte den Tag mit einem Kaffee, Tagebuch und einer Spazierrunde mit Elsa – eine Morgenroutine, die sich mittlerweile etabliert hat und besonders das Tagebuchschreiben ist extrem hilfreich den ganzen Krempel in meinem Kopf zu sortieren und dort auch mal zu „entmüllen“.
Im Januar kamen nach langer Zeit mal wieder die Stricknadeln zum Einsatz und meine Sockensammlung ist um zwei weitere Paare (Größe 41 und 31) gewachsen.
An den Tagen, an denen ich im Büro bin, tue ich mich schwer damit, auf die angepeilten 10.000 Schritte zu kommen. Ich parke extra ein Stück von der Firma entfernt um vor und nach der Arbeit noch ein paar Schritte zu sammeln, das hilft wenigstens ein bisschen. Aber okay, im Sommer wird es wieder leichter. Ich habe Bücher gelesen, Hörbücher gehört, gelernt, Gartenpläne gemacht, Zeit mit Freunden verbracht – im Großen und Ganzen war der Januar trotz seiner Längen ziemlich okay.