Rock your life von Rudolf Schenker und Lars Amend

Im Buchladen…
Da schlendere ich, vollbepackt mit Büchern, durch die Filiale einer großen Buchhandelskette, als mich plötzlich das Cover oder besser gesagt der Titel eines Buches anspringt „ROCK YOUR LIFE“ steht da, es schreit mich geradezu an mit diesen Großbuchstaben und dem pink/lilafarbenen Hintergrund.
Geiler Titel, denke ich, mache aber im selben Moment im Kopf schon wieder einen Schritt zurück weil das Buch in der „Lebenshilfe“-Abteilung liegt und – mal im Ernst, diese ganzen „Ratgeber“ von so genannten Coaches die dich mit ihren Mitte 20 wie aus dem Ei gepellt von ihren Social Media Portalen anstrahlen und dir Erfolg, Glück und ein erfülltes Leben versprechen, die kann ich einfach nicht ernst nehmen.
Trotzdem ist meine Neugier geweckt und ich schaue nach, wer das Buch geschrieben hat. Lars Amend, ja, sagt mir was, der hat doch auch bei „Dieses bescheuerte Herz“ mitgeschrieben, und… Rudolf Schenker – Moment Mal… DER Rudolf Schenker? Gitarrist von den Scorpions? So’n Esoterikscheiß hätte ich dem gar nicht zugetraut. Aber, verdammt nochmal, Rudolf Schenker. Wenn jemand schon länger erfolgreich ist als ich am Leben bin können seine Lebensweisheiten ja auch nicht ganz verkehrt sein. Und außerdem kommen die Scorpions aus Hannover, auch nicht gerade der Nabel der Welt.
Schon liegt das Buch in meiner Hand. Ich schlage es auf, lese zwei Sätze und weiß sofort, dass ich es an diesem Tag nicht mehr aus der Hand legen werde…

Dieses Buch hat mein Leben verändert.
Okay, das ist jetzt vielleicht ein klein wenig übertrieben, aber als ich angefangen hatte zu lesen dauerte es nicht sehr lange, bis es in meinem Kopf das erste Mal leise „klick“ machte. Dann nochmal und nochmal und schließlich klickerte es in meinem Kopf munter vor sich hin.

„Für Veränderungen, neue Ziele, große Träume und noch größere Herausforderungen ist es nie zu spät, ganz egal ob du 15,20,40 oder wie ich 73 Jahre alt bist.“

Rock your life, S.23

Im ersten Moment denke ich, ja, weiß ich. Aber mir wird klar, dass dieser Satz noch mal eine ganz andere Wirksamkeit bekommt wenn er mit einer Geschichte aus einem echten Leben untermauert wird.

„Ein erster Schritt für eine Veränderung ist zu erkennen, dass du alleine für deine Situation verantwortlich bist.“

Rock your life, S.40

Auch das weiß ich im Prinzip selber. Aber oft hänge ich an diesem Punkt und denke, ja, das ist mein eigener Mist, aber wie komme ich jetzt aus diesem Schlamassel wieder heraus? Nicht umsonst gibt es ja den Spruch, den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Die Lösung liegt oft so dicht vor einem, dass man sie schlicht nicht wahrnimmt.

„Betrachte einen Rückschlag einfach als eine Art von der Natur entwickelten Schutzmechanismus, der deinen eingeschlagenen Weg kontrolliert und dich dazu zwingt, dir Zeit zu nehmen, um eventuell eine Richtungskorrektur vorzunehmen.“

Rock your life, S.44

Endlich mal ein Satz, den ich in meinem Leben schon sehr verinnerlicht habe. Natürlich finde ich es auch scheiße, wenn ich vom Schicksal eins übergebraten bekomme, aber ich sitze nicht ewig jammernd herum und finde alles furchtbar (wobei ich mir natürlich auch dafür einen Moment Zeit nehme). Ich schaue welche Möglichkeiten sich nun eröffnen, die ich vorher nicht hatte. Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine neue. Lebenserfahrung rockt.

Und so ziehen sich diese Lebensweisheiten, durch das ganze Buch. Die Geschichte von Rudolf Schenker, die gleichzeitig auch irgendwie die Bandgeschichte der Scorpions ist, ist vermutlich das geilste Buch, das jemals in einer Lebenshilfeabteilung von mir gefunden wurde.
Denn auch wenn die Scorpions nie eine richtige Lieblingsband von mir waren, so hat diese Band irgendwie zu meinem Leben gehört wie Jan Fedder, die Queen und die Sendung mit der Maus. Gefühlt alles da seit ich denken kann.

Das Buch ist Band-History, Biografie und Mutmachbuch in einem. Ich hab es fast in einem Rutsch durchgelesen und drölfzigtausend Markierzettel reingeklebt (obwohl ich Dinger todselten benutze weil ich mir immer einbilde, ich könnte mir die wichtigen Stellen merken…). Ich lieb’s.
Ihr müsst das lesen, es lohnt sich. Versprochen.

Fernstudium update

Zwischen den Feiertagen habe ich mir ein paar unifreie Tage gegönnt.

Ursprünglich hatte ich geplant, in dieser Zeit die Einsendeaufgaben im Fach „Einführung in die Wirtschaftsmathematik und Statistik“ zu bearbeiten um die Klausurzulassung zu bekommen, aber… Ich habe mich mit sehr viel mehr Selbstdisziplin und Motivation in dieses Semester gestürzt als ich es von mir selbst gewohnt bin und es hat mir (auch mit den unregelmäßigen Verzweiflungsanfällen wegen der Menge an Stoff im Allgemeinen und einigen Matheaufgaben im Besonderen) so viel Spaß gemacht. Das macht es auch immer noch, ich habe jedoch um Weihnachten herum gemerkt, dass mein Energielevel ziemlich weit unten war. Deshalb habe ich mir die Zeit genommen, mal über die letzten drei Monate und die kommenden 2,5 bis zur Prüfung nachzudenken und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich in diesem Semester keine Matheklausur schreiben werde. Denn auch wenn ich damit besser zurechtkomme als ich es nach der ersten Durchsicht der Skripte und der Erinnerung an meine mathematischen Fähigkeiten der Oberstufe erwartet habe, mir fehlt immer noch viel und die Vorstellung, die Lücken und alles andere bis zur Klausur irgendwie in meinen Kopf zu bekommen, setzt mich mehr unter Druck als für meine Leistungsfähigkeit gut ist.

Ich werde mich also nun hauptsächlich auf das Modul „Einführung in die Wirtschaftswissenschaften“ stürzen und Mathe als Nebenfach laufen lassen. Wenn ich mir die Zeit nehme, um das Gelernte ein bisschen sacken zu lassen, bleib es hoffentlich besser in meinem alternden Hirn hängen und kann bei Bedarf abgerufen werden. Hilfreich werden dann bestimmt die aufgezeichneten Mentoriate auf Youtube – zumal ich im laufenden Semester durch andere Verpflichtungen ein paar verpasst habe.

Die Rückmeldung fürs Sommersemester habe ich – inklusive der Ummeldung auf den anderen Studiengang – schon im Dezember erledigt. So brauche ich mir darüber keine Gedanken mehr machen und muss keine tendenziell unnötigen Dinge auf meine To-Do-Liste schreiben. Rechnungswesen steht dann auf dem Programm und eventuell noch eine Sache mehr. Das hängt aber auch davon ab, wie meine berufliche Auslastung dann aussieht.

In diesem Sinne – auf an den Schreibtisch, die Uni ruft.

Alles neu im neuen Jahr?

Spoiler: Nein.

Da ist es nun, das neue Jahr, und egal welche großen Pläne man schmiedet, so fühlen sich die ersten Tage trotzdem genauso gewöhnlich an wie alle anderen Tage des Jahres auch. Vielleicht mit dem Unterschied, dass man ein bisschen beschwingter/motivierter/hoffnungsvoller ist als sonst.

Natürlich habe ich mir auch für dieses Jahr ein paar Vorsätze gefasst. Dieselben, die schon 2022 nicht so umsetzen konnte, wie ich es mir vorgenommen hatte. Wahrscheinlich denkt ihr jetzt „wieso lässt sie es dann nicht bleiben?“ und das kann ich nachvollziehen, aber ist es nicht auch so, dass man nichts erreichen kann, wenn man sich mit einer „das schaffe ich eh nicht“-Einstellung zurücklehnt?
Okay, das mit dem Abnehmen hat im letzten Jahr nicht so richtig geklappt – aber immerhin habe ich nicht zugenommen.
Okay, das mit der immer aufgeräumten Küche lief auch nicht besonders – aber seit November bin ich auf einem richtig guten Weg (ihr seht, es dauert manchmal ein wenig mit der Umsetzung).
Gesunde Ernährung und regelmäßiger Sport? Reden wir nicht drüber. Aber hey, ich komme psychisch ganz gut durch diesen Winter nachdem im den letzten in einer grauen Nebelsuppe verbracht und gefühlt jede freie Minute geschlafen habe.

Das heißt aber nicht, dass das letzte Jahr schlecht war. Im Gegenteil. Ich habe so viel erlebt wie noch nie in einem Jahr. Drei Urlaube, sieben Konzerte, ein Festival, ein neuer Job. Dazu die Entscheidung, das Studienfach zu wechseln.
Ich frage mich nicht mehr bei jeder Whatsapp-Nachricht ob Big mittlerweile von mir genervt ist. Zugegeben, die Tatsache, dass ich beruflich die Genehmigung habe, ihn zu nerven und er gesagt hat, dass er privat froh darüber ist, dass ich diejenige bin, die unsere Freundschaft am Laufen hält, macht es leichter.
Ich frage mich nicht mehr „was denken die anderen“ wenn ich irgendetwas tue oder lasse. Ich muss mein Leben nicht an dem ausrichten, was allgemein anerkannter Standard ist. Ich muss MEIN Leben leben. Es so gestalten, dass ich damit glücklich und zufrieden bin. Nur blöd, dass man die wichtigen Dinge des Lebens oft erst so spät lernt.

2023

Wie gesagt, die Vorsätze sind dieselben. Abnehmen, gesünder ernähren, regelmäßig Sport, weniger Chaos. Aber nicht mit diesem „ich MUSS“ sondern eher „ich möchte“ und wenn es einen Tag nicht so läuft… dann mache ich es am nächsten Tag besser. Stück für Stück dem Ziel ein bisschen näher kommen. Heute ist Tag 4 des neuen Jahres und es beginnt semi-gut aber vielversprechend.

Meine Pläne für Januar:
1. täglich Yoga
2. täglich etwas entrümpeln (kleine Schritte!)
3. ausreichend Schlaf (22:00 – 6.30)
4. Wochenplan fürs Essen

Wie sieht euer Fazit für 2022 aus und was für Pläne habt ihr für 2023?