gelesen: Die Spionin von Imogen Kealey

„Die Spionin“ von Imogen Kealey

erschienen bei Rütten & Loening (18.02.2020)
übersetzt von Gabriele Weber-Jaric
Seiten: 457

Anmerkung: Hinter dem Pseudonym Imogen Kealey stecken Imogen Robertson (eine Autorin historischer Romane) und der Drehbuchautor Darby Kealey. „Die Spionin“ ist ihr erster gemeinsamer Roman. Er beruht auf der wahren Geschichte von Nancy Wake.

Worum geht’s?
Der Roman, der auf einer wahren Geschichte beruht, handelt von Nancy Wake, einer gebürtigen Australierin die über Umwege nach Frankreich kam wo sie ihren Mann Henri kennenlernte und sich nach der Besetzung Frankreichs durch die Nationalsozialisten der Résistance anschloss. Zunächst erledigt sie nur Botengänge und leistet auch (dank ihres erfolgreichen Mannes) finanzielle Unterstützung. Sie hat den Spitznamen „die weiße Maus“ und gehört zu den meistgesuchtesten Personen Frankreichs, wobei die Nazis lange nach einem Mann suchen.
Als ihr Mann verhaftet wird bekommt sie einen Hinweis und flieht nach England, wo sie zur Agentin ausgebildet wird und schließlich als solche nach Frankreich zurückkehrt und als Anführerin der Partisanen gegen die Deutschen kämpft.

Klingt spannend.
Das ist es auch. Schon von den ersten Seiten an spürt man Nancys unbändigen Willen alles zu tun was in ihrer Macht steht, um die Deutschen aufzuhalten. Auch wenn sie anfangs „nur“ Botengänge erledigt, geht sie ein hohes Risiko ein. Ein wenig scheint es, als fühle sie sich durch ihren Status bzw. den ihres Mannes ein Stück weit unbesiegbar, doch spätestens als ihr Mann verhaftet wird, wird klar, wo ihr Schwachpunkt liegt. Aber sie hat einen starken Willen und auch wenn sie Henri aus tiefstem Herzen liebt, so kann sie den Kampf gegen die Nazis nicht aufgeben. Immer wieder gerät sie in Situationen, in denen sie nicht ernst genommen wird, weil sie eine Frau ist, doch davon lässt sie sich nicht aufhalten. Sie erarbeitet sich ihren Respekt, wobei sie oft kompromisslos ist und sich mit ihrem Verhalten zwar ihre Stellung sichert, jedoch nicht unbedingt Sympathiepunkte erwirbt.

Hat sie Erfolg mit ihrer Mission?
Wir wissen alle, wie der zweite Weltkrieg ausgegangen ist. Nancy (und natürlich alle anderen) haben gekämpft. Sie hat sinnlose Morde mitangesehen, Menschen verloren, die ihr ans Herz gewachsen waren und musste selbst Menschen töten. Sie war in gewissem Sinne erfolgreich, wobei es in Anbetracht der Situation wohl nichts ist, womit man herumprahlen würde. So, wie sie im Buch dargestellt wird, würde ich sagen: sie hat getan was nötig war.

Fazit?
„Die Spionin“ ist ein spannender Roman, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Man spürt regelrecht, in welche Gefahr Nancy sich jedes Mal begibt und hofft jedes Mal, dass sie unbeschadet bleibt (obwohl man es ja lange Zeit weiß, denn ohne die Hauptperson wäre das Buch ja zu Ende). Außerdem wurde ich durch dieses Buch, das auf der wahren GEschichte der Nancy Wake beruht, wieder auf einen Aspekt der Geschichte aufmerksam, mit dem ich mich bislang nicht intensiver beschäftigt habe.
Dieses Buch gehört definitiv zu meinen Lesehighlights des Jahres.

Sonst nochwas?
Für Interessierte gibt es im Anhang noch weitere Buchtipps zu Nancy Wake, außerdem wird dort erklärt, was im Buch nicht der Realität entspricht und aus welchen Gründen die Autoren es für die Geschichte angepasst haben.

Motivation

Ich habe mir, wie wahrscheinlich viele von euch auch, für 2021 ein paar Dinge vorgenommen, komme damit jedoch leider nicht so voran, wie ich es mir gewünscht hätte. Mir fehlt also ein wenig die Motivation.

Motivation.

Was ist das eigentlich?
Woher kommt sie?
Und, was vielleicht noch wichtiger ist, wie finde ich sie, wenn sie mir verloren gegangen ist?

Okay. Gute Fragen.

Was ist Motivation?

Motivation ist alles das, was uns dazu antreibt, das zu tun, was wir tun.

Woher kommt sie?

Frage: Warum gehst du arbeiten?
Weil du Geld zum Leben brauchst, weil du deinen Job liebst, weil es da den besten Kaffee gibt, um dich mit Kollegen auszutauschen…

Wie unschwer zu erkennen ist, gibt es mehrere Faktoren, die uns motivieren können. Dies sind zum Einen äußere (intrinsische) Faktoren wie die Aussicht auf eine Gehaltserhöhung (materieller Anreiz) oder die Zugehörigkeit zu einer Gruppe (sozialer Anreiz) zum Anderen Faktoren, die aus uns selbst kommen (intrinsisch). Dazu gehören beispielsweise Interesse an der Sache an sich oder die Herausforderung etwas zu schaffen. Wenn die Motivation aus uns selbst kommt, ist sie in der Regel länger „haltbar“ während äußere Anreize unter Umständen verändert werden müssen (zum Beispiel noch mehr Gehalt) um weiter zu wirken.

Man unterscheidet übrigens die „Weg-von-Motivation“ (ein unerwünschter Zustand soll verändert werden) von der „Hin-zu-Motivation“ (ein bestimmter Zustand soll erreicht werden). Der Unterschied liegt vor allem darin, dass bei „hin-zu“ ein konkretes Ziel vorhanden ist, auf das man in der Regel mit einem Plan hinarbeitet und oft länger motiviert ist als bei „weg-von“, wo man unter Umständen eher unstrukturiert vorgeht und daher schneller die Motivation verliert.

Woher bekommst du (neue) Motivation?

  1. Definiere ein erreichbares Ziel. Es ist wichtig, dass es für dich eine Bedeutung hat, denn wenn du weißt warum und wofür du etwas tust, fällt es dir leichter, dich zu motivieren.
  2. Motivatoren erkennen. Finde heraus, was dich motiviert. Geld? Anerkennung? Erfolg? Ein schönes Umfeld?
  3. Demotivatoren ausschalten. Was steht dir im Weg? Wenn möglich, räum es aus dem Weg oder überleg dir, wie du es austricksen kannst.
  4. Meilensteine benennen. Wenn du dir Zwischenziele setzt, kannst du auf dem Weg kleine Erfolge feiern, die deine Motivation erhalten.
  5. Limits setzen. Wenn du dir eine Deadline setzt, arbeitest du effizienter und erreichst dein Ziel besser.
  6. Routinen schaffen. Die erhöhen vielleicht nicht unbedingt die Motivation, aber sie geben dir die Sicherheit, dass du immer noch auf dem richtigen Weg bist.
  7. Belohnungen gönnen. Auch kleine Erfolge dürfen – sollen – gefeiert werden. Nichts motiviert mehr als zu sehen, was man schon geschafft hat.

Was hilft sonst noch?

Gruppendynamik. Wenn du vielen Menschen von deinem Vorhaben erzählst, hilft es, dir, dich zu motivieren.

Geh raus. Hin und wieder sollte man eine Runde an der frischen Luft drehen und sich das Hirn durchpusten lassen. Kleine Auszeiten zum Kraft tanken sind wichtig.

Musik. Mit der richtigen Playlist geht vieles leichter.

„Wessen wir am meisten im Leben bedürfen ist jemand, der uns dazu bringt, das zu tun, wozu wir fähig sind.“

Ralph Waldo Emerson

Und du? Was motiviert dich?